Zusammenfassung
Im Jahre 1989 wurde eine schriftliche Befragung aller Teilnehmerinnen der „Informationsabende
für Mütter und Vater“, einer primär präventiven Maßnahme zur Geburtsvorbereitung,
in der Universitäts-Frauenklinik Köln durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es,
eine Bestandsaufnahme dieser Abende durchzuführen und sie im Hinblick auf ihre Funktion
im Gesamtangebot zur Geburtsvorbereitung kritisch zu bewerten. Die Befragung der 288
Besucherinnen ergab folgendes Bild: Die Besucherinnen der Informationsabende sind
meist Erstschwangere oder Erstgebärende, überdurchschnittlich gut gebildet, meist
berufstätig und überwiegend Deutsche. Sie zeigen in allen erfaßten Aspekten des Gesundheitsverhaltens,
nämlich in Frühzeitigkeit und Regelmäßigkeit der Inanspruchnahme der Schwangerenvorsorgeuntersuchungen,
Rauchverhalten während der Schwangerschaft, Stillwunsch und Besuch weiterer geburtsvorbereitender
Kurse ein überdurchschnittlich gutes präventives Verhalten. Die Besucherinnen der
Informationsabende sind somit eine hoch selektierte Gruppe. Die Motivation für die
Teilnahme an den Informationsabenden besteht für die meisten Patientinnen in der Vermittlung
klinikspezifischer Informationen, im Vordergrund steht das Kennenlernen der Entbindungsabteilung
sowie der Hebammen und Ärzte, eine Maßnahme, die dem Angstabbau und Zugewinn an Sicherheit
dient. Die Erwartungen der Besucherinnen konnten durch Inhalt und Gestaltung der Informationsabende
überwiegend zufriedengestellt werden. Unbefriedigend bleibt der niedrige Anteil von
Frauen mit Risikoschwangerschaften, Ausländerinnen und Frauen mit niedrigem Sozialstatus,
Patientenkollektive also, die einer besonders intensiven Zuwendung bedürfen.
Abstract
In 1989, the Department of Gynaecology and Obstetrics, University of Cologne, questioned
the 288 participants of the “informative evenings for mothers and fathers”, a primarily
preventive measure offered as a preparation for childbirth. The survey aimed at reviewing
these evenings, i.e. to make a critical and exact evaluation of their usefulness and
quality as one of the numerous events offered to expectant mothers. The following
results were obtained: The women wo visited the informative evenings were mostly pregnant
for the first time, educated above average, for the most part working women and of
German nationality. Their attitude towards preventive measures, i.e. regulär checkups
during pregnancy as well as smoking behaviour, the wish to breast-feed and the attendance
of other birth preparation courses, is well founded. Consequently, this group of women
can be described as a highly selected. Their motivation to come to the evenings resulted
mostly from the wish to obtain specific clinical information, to become familiär with
the maternity ward, to meet midwifes and doctors, in order to lose some of their fears
and to increase confidence. Contents and structure of these evenings were mostly able
to meet the expectations of the visitors. Unsatisfactory, however, was the low number
of foreign woman, those with difficult pregnancies and women of a low social Status
i.e. patients, who above all, need intensive assistance and attention.